Juan Gris‘ Gemälde „Les raisins“ zeigt keine einzige Rosine. Schon darin liegt der Witz, der sich im Bild insgesamt ausdrückt. Es macht eher den Eindruck, eine Momentaufnahme eines unaufgeräumten Kellers zu sein, wo alte Möbelstücke und Journale überflüssigerweise aufbewahrt werden, und kein Platz mehr ist, noch einen Gegenstand zu beherbergen. Im Kubismus, zu dem dieses Bild zu zählen ist, spielt die Linienführung eine große Rolle und die Ordnung der Kuben, der eckigen Gebilde, die sich keiner Perspektive verpflichten. Das Kreuz und Quer Gedränge lässt den Blick des Betrachters unruhig schweifen. Interessant ist die Farbgebung, die, obwohl keine einzige leuchtende Farbe vorhanden ist, dennoch hell wirkt. Das macht der Kontrast aus zwischen den braunen Tönen bei den hinteren Objekten und den hellen und weißen Stellen vorne. Man sucht nach dem Sinn in den sinnlosen Objekten und ist mit einer existentiellen Frage konfrontiert: Sinn oder Chaos im Leben?