Margaret Thatcher

Wer nicht weiß, dass die erste weibliche Premierministerin Großbritanniens, Margaret Hilda Thatcher (1925 Grantham – 2013 London) in Grantham aufgewachsen ist und nach Grantham kommt, wird schwerlich eine Kenntnis davon bekommen. Nur Ein Paar Schuhe und eine ihrer Handtaschen sind im örtlichen Museum zu sehen, eine kleine Plakette auf der zweiten Etage ihres Geburtshauses und ein Foto neben der Toilette in einer Kneipe, das ist alles, das bezeugt, dass man sich in Margaret Thatchers Heimatstadt befindet. Bis heute wird die berühmte Dame dort von einem Teil der Bevölkerung gehasst, vom anderen geliebt, gemäß der Einschätzung ihrer Politik, aber offensichtlich nicht so geachtet, dass die Stadt ein Aufhebens davon macht.

Haydns Kaiserquartett

Joseph Haydn (1732 – 1809) kann als der Erfinder der Streichquartette angesehen werden, von denen er 83 schrieb. Sie waren seitdem für alle großen Komponisten eine Herausforderung, ihr Talent darin zu zeigen, mit den vier Instrumenten von zwei Geigen, Bratsche und Cello eine vollgültige Musik zu gestalten. Das berühmteste seiner Quartette ist das Kaiserquartett, das er im Jahre 1797 für Kaiser Ferdinand komponiert hatte und aus dessen zweitem Satz, dem Adagio cantabile die Deutsche Nationalhymne entlehnt worden ist. In diesem Satz kommen die vier Instrumente besonders gut, fast könnte man sagen, didaktisch zum Ausdruck, weil die Melodie in jeder Variation von einem anderen Instrument aufgegriffen wird. Der hymnische Charakter der Melodie bemerkenswert. Im Gegensatz zu vielen anderen Nationalhymnen, die meist einen militärisch marschartigen und aggressiven Ton haben, ist die deutsche Nationalhymne von erlesener Schönheit und suggeriert Andacht und Frieden. Möge sich die deutsche Politik weiterhin in alle Zukunft nach der Stimmung dieser Melodie richten!

„Les raisins“ von Juan Gris

Juan Gris‘ Gemälde „Les raisins“ zeigt keine einzige Rosine. Schon darin liegt der Witz, der sich im Bild insgesamt ausdrückt. Es macht eher den Eindruck, eine Momentaufnahme eines unaufgeräumten Kellers zu sein, wo alte Möbelstücke und Journale überflüssigerweise aufbewahrt werden, und kein Platz mehr ist, noch einen Gegenstand zu beherbergen. Im Kubismus, zu dem dieses Bild zu zählen ist, spielt die Linienführung eine große Rolle und die Ordnung der Kuben, der eckigen Gebilde, die sich keiner Perspektive verpflichten. Das Kreuz und Quer Gedränge lässt den Blick des Betrachters unruhig schweifen. Interessant ist die Farbgebung, die, obwohl keine einzige leuchtende Farbe vorhanden ist, dennoch hell wirkt. Das macht der Kontrast aus zwischen den braunen Tönen bei den hinteren Objekten und den hellen und weißen Stellen vorne. Man sucht nach dem Sinn in den sinnlosen Objekten und ist mit einer existentiellen Frage konfrontiert: Sinn oder Chaos im Leben?