Bei der Frage, welche Sinne bei einem Werk der bildenden Kunst beteiligt sind, wird man vorderhand an den visuellen denken. Das stimmt, aber andere Sinne sind nicht auszuschließen, wie z.B. der kinästhetische Sinn. Statuen fordern geradezu die Bewegung des Betrachters heraus: Er dreht sich um das Kunstwerk, sieht es räumlich, wie es räumlich konzipiert worden ist. Bei einem Gemälde tritt dieser Effet wesentlich seltener auf. Wahrnehmbar wird er bei Deckengemälden, welche den von unten nach oben schauenden Betrachter immer wieder auffordern, den Kopf in diese oder jene Richtung zu drehen, um die komplizierten Perspektiven zu erfassen. Auch Gemälde mit starken perspektivischen Tiefenwirkungen reizen den Bewegungssinn des Betrachters.