Es ist rätselhaft, warum es in der Prähistorischen Kunst z.B. in den Höhlen von Altamira oder Lasceau (ca. 20 000 v. Chr.) so ausgezeichnet proportionierte Tierdarstellungen mit absolut charakteristischen Merkmalen und feinsten Details von Kopf, Hörnern, Beinen, Behaarung gibt, die selbst einen modernen Künstler auszeichnen würde, wenn er sie als Fresken an seine Wände und Decken gemalt hätte, während die wenigen Menschendarstellungen sich auf primitive Striche reduzieren, die höchstens die künstlerische Stufe eines sechsjährigen Kindes erreichen. Gab es damals schon die abergläubische Scheu, dass mit der Abbildung eines Menschen auch seine Seele gefangen oder beschädigt wird? Und dass damit nur die dürftige Andeutung von Strichen gleichsam hieroglyphischer Sparsamkeit erlaubt oder erträglich war?