Kunst vermittelt den Sinnen etwas, was nicht in der Natur vorkommt, sondern was der Mensch für sich oder für andere herstellt. Sie ist im Gegensatz zu technischen Produkten nicht auf die Nützlichkeit, sondern auf den Genuss, d.h. die lustvolle Anregung der Sinne ausgerichtet. Das letztere ist gerade das, was die Diskussion um die Kunst ausmacht, nämlich was dem Einen als lustvoll erscheint, gerät dem Andern zum Ekel, und er wird den Reiz nicht als Kunst betrachten. Es ist sehr vergleichbar der sexuellen Erregung, die ebenfalls sehr unterschiedlich wahrgenommen wird, auch hier reicht die Palette vom Ekel bis zur höchsten Lust, von Masochismus bis zum Sadismus.